Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

I Basismodul: Bildungstheorie und Gesellschaftsanalyse

Im Basismodul „Bildungstheorie und Gesellschaftsanalyse“ erwerben Studierende umfassendes Wissen über die klassischen Ansätze und die aktuellen Entwicklungen der Bildungstheorie unter Berücksichtigung des Zusammenhangs von Bildung und Gesellschaft in seinen modernen Konstellationen. Die Studierenden werden befähigt, Bildungstheorien mit Fragen der Sozialphilosophie, der politischen Theorie, der praktischen Philosophie und der Kultursoziologie zu verknüpfen und die bildungstheoretischen und gesellschaftstheoretischen Konzepte mit zeitdiagnostischen Fragestellungen zu verbinden. Sie verfügen über ein kritisches Verständnis der Zusammenhänge und sind in der Lage sich mit Fachvertreter/innen über Forschungsbefunde auszutauschen.

II Kernmodul: Institutionalisierung und Professionalisierung von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Studierende erwerben professionelle Kompetenzen in Bezug auf die Analyse und Beurteilung Lehr-, Lern- und (Organisations-)Entwicklungsprozessen. Sie reflektieren die Zusammenhänge und Bedingungskonstellationen für pädagogisch professionelles Handeln im Mehrebenensystem der schulischen und außerschulischen Bildung. Auf der Basis von methodischem und organisationsbezogenem Wissen können sie Planung, Organisation und Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen beurteilen. Die Schwerpunkte des Moduls liegen in der Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Bedingungen und Funktionen von Bildungsinstitutionen, ihrer organisatorischen Struktur und Entwicklung sowie der Professionalisierung pädagogischer Berufe.

III Kernmodul: Kultur und Geschlecht in der Weltgesellschaft

Studierende erwerben umfassende Kenntnisse zur kritischen Gesellschaftsanalyse bezogen auf Geschlecht und Kultur in der Weltgesellschaft. Auf dieser Basis bilden sie Fähigkeiten zum selbständigen analytischen Umgang mit der Kategorie Geschlecht als hierarchisches Ordnungsmuster und soziale Konstruktion in pädagogischen Kontexten und erziehungswissenschaftlichen Diskursen aus. Die Studierenden werden befähigt, bildungstheoretische Fragestellungen im Hinblick auf soziale Strukturen, Institutionen, Handlungen, Repräsentationssysteme und Identitätsbildungsprozesse unter Bezugnahme auf Geschlecht kritisch zu reflektieren. Sie verfügen über ein breites Wissen über historische und aktuelle Ansätze der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung und Queer Studies. Des Weiteren werden Studierende befähigt, ausgewählte Ansätze wie Postcolonial Studies, Critical Whiteness Studies, Cultural Studies oder Migrationspädagogik in Verbindung mit der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung zu bringen.

IV Kernmodul: Forschungsmethoden und Forschungsprojekte

Inhaltliche Schwerpunkte des Kernmoduls Forschungsmethoden und Forschungsprojekt bilden systematische Auseinandersetzungen mit methodischen und methodologischen Fragen der Forschung in der Erziehungswissenschaft.
Studierende analysieren erziehungswissenschaftliche Forschung kritisch und führen unter Berücksichtigung wissenschaftstheoretischer Positionen weitgehend eigenständig forschungsorientierte Projekte durch. Die Studierenden eignen sich vertieftes Wissen zur theoretisch-methodischen Begründung von Forschung an. Sie kennen die methodologischen Voraussetzungen unterschiedlicher Forschungsansätze und beherrschen die Konzeptualisierung sowie Umsetzung von Forschungsvorhaben, einschließlich des Einsatzes von Forschungsmethoden. Sie sind in der Lage, den Forschungsprozess kritisch zu beurteilen, und die (soziale) Positionierung der Forschenden im Prozess zu reflektieren. Die Grundlagen der Theoriebildung, der Erstellung von Forschungsberichten sowie der Dokumentation der Ergebnisse sind den Studierenden vertraut.

V Wahlpflichtmodule

a Sozial- und Kulturgeschichte von Erziehung und Bildung

In diesem Modul vertiefen die Studierenden ihr Wissen über Bildungstheorien, pädagogische Diskurse und Institutionen der Bildung und Erziehung und deren Veränderungsprozesse . Sie sind in der Lage, kulturelle, soziale, politische und institutionelle Bedingungen pädagogischen Handelns und erziehungswissenschaftlicher Fragestellungen in nationaler und internationaler Perspektive zu analysieren. Entsprechend dem spezifischen Fokus des Wahlpflichtfachs sind sie mit den zentralen methodologischen Verfahren der pädagogischen Historiographie vertraut.

b Sozialpädagogik und erziehungswissenschaftliche Kindheitsforschung

Studierende verfügen über ein Grundverständnis der zentralen Theoriekonzepte und empirischen Zugänge der Sozialpädagogik und erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung. Sie erwerben Kenntnisse zur Geschichte Sozialer Arbeit und Sozialgeschichte der Kindheit, insbesondere unter der Perspektive ihrer jeweiligen institutionellen Konstitution. Studierende analysieren kritisch die gesellschaftlichen Lebenslagen und lebensweltlichen Kontexte von Kindern und Jugendlichen - unter Bedingungen von Differenz, Migration und Ungleichheit - und deren institutionelle Formen der Bearbeitung durch professionelle Soziale Dienstleistungen. In der Auseinandersetzung mit diesen theoretisch-analytischen Zugängen erwerben die Studierenden ein grundständiges Reflexionsvermögen zu den historisch-gesellschaftlichen Konstellationen und können unter dessen Zuhilfenahme Bezüge zu praktischen und wissenschaftlichen Problemen herstellen.

c Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft

In diesem Modul vertiefen Studierende ihr Wissen über erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung bezogen auf spezifische Teildisziplinen der Erziehungswissenschaft in einer systematischen und historischen Perspektive. Das Modul ist in zwei Schwerpunkte unterteilt. Im ersten Schwerpunkt werden methodologische und methodische Fragen der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung anhand exemplarischer Studien diskutiert; im zweiten Schwerpunkt wird analysiert, welche pädagogischen Konzepte sich aus den Theorien, Diskussionen und Methoden der Geschlechterforschung entwickelt haben. Die Studierenden sind in der Lage, sich mit Fachvertreter/innen auf wissenschaftlichem Niveau auszutauschen und Forschungsbefunde an Laien fundiert zu vermitteln.

d Berufs- und Weiterbildung

In diesem Wahlpflichtmodul erschließen sich die Studierenden ein vertieftes Wissen und kritisches Verständnis der Institutionalisierung und Organisation beruflicher Bildung in ihrer doppelten Referenz zum Bildungs- und Beschäftigungssystem. Auf der Grundlage theoretisch-systematischer, empirischer und komparativer Perspektiven auf den Gegenstand Berufs- und Weiterbildung erwerben Studierende analytisches Wissen über die plurale Verfasstheit von Lern- und Weiterbildungsprozessen von Jugendlichen und Erwachsenen. Sie können wissenschaftlich fundierte Befunde und Entscheidungen mit den Wirkungen in den Handlungsfeldern der Berufs- und Weiterbildung in Beziehung setzen. Studierende werden befähigt, berufliche und betriebliche Lern- und Bildungsprozesse mit ihren Subjektbezügen und in ihren gesellschaftlichen Dimensionen selbständig zu analysieren sowie anwendungs- und forschungsorientiert weiterzuentwickeln.

VI Thesis

In der Master-Thesis zeigen die Studierenden, dass sie in der Lage sind, eine eingegrenzte Fragestellung der Erziehungswissenschaft selbständig und den wissenschaftlichen Anforderungen entsprechend innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu bearbeiten.

Weitere Infos über #UniWuppertal: