Institut für Erziehungswissenschaft

Adoleszenz in der sozial-ökologischen Krise. Krisenerleben und Krisenbearbeitung von Jugendlichen im Kontext der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Kurzdarstellung des Forschungsprojekts

Adoleszenz ist aktuell durch die Erfahrung multipler Krisen geprägt. Der sozial-ökologischen Krise kommt hierbei eine besondere Rolle zu, da sie in ihren (antizipierten) Auswirkungen und damit verbundenen notwendigen wirtschaftlichen und kulturellen Transformationsprozessen als beispiellos gilt. Aktuelle Jugendbefragungen wie die Shell Jugendstudie oder die Sinus-Jugendstudie deuten darauf hin, dass sich viele Jugendliche aufgrund der Klimakrise gegenwärtig große Sorgen machen. Bislang fehlen jedoch qualitative Studien dazu, wie genau sich gegenwärtige Formen des Krisenerlebens bei Jugendlichen manifestieren und welche Umgangsweisen sie damit entwickeln. Dies gilt insbesondere für Jugendliche, die in ihrem Alltag wenig Ressourcen zur Verfügung haben und für die die ökologische Frage eng mit sozialen Fragen verbunden ist. Das Projekt setzt hier an, indem es Jugendliche aus sozio-ökonomisch benachteiligten Gebieten in Gruppendiskussionen und narrativen Interviews zu ihrem Krisenerleben befragt. Daneben werden die Jugendlichen dazu befragt, wie sie sich in ihrem Krisenerleben pädagogisch begleitet fühlen. Mit dieser zweiten Forschungsfrage verfolgt das Forschungsprojekt das Ziel, Erkenntnisse über die Bedeutung sozialpädagogischer Angebote für Jugendliche in Bezug auf ihre Begleitung und Unterstützung in Zeiten der sozial-ökologischen Krise zu gewinnen.

Die empirische Umsetzung erfolgt über Gruppendiskussionen und narrative Interviews mit Jugendlichen aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Als Analysemethode wird ein sozialwissenschaftlich-tiefenhermeneutischer Zugang gewählt, um Erkenntnisse über das Zusammenspiel von affektiven und sozialen Dimensionen des Krisenerlebens zu generieren.

Förderung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Projektlaufzeit: 10/2025-09/2028

Projektleitung

Dr. Marie Frühauf

Projektmitarbeiter*innen

Dr. Marie Frühauf