Institut für Erziehungswissenschaft

Allgemeine Projekte: Handlungs- und Reflexionspotentiale von Jugendlichen

Handlungs- und Reflexionspotentiale von Jugendlichen als Indikatoren von Schulkarrieren an Hauptschulen

Laufzeit: 01.11.2006 - 31.12.2006
Drittmittelgeber: Fachbereich G – Bildungs- und Sozialwissenschaften

Dr. Heike Blümer, PD Dr. Werner Kuhmann, Prof. Dr. Charlotte Röhner, apl. Prof. Dr. Felizitas Sagebiel, Dipl.-Soz.Wiss. Shirin Reinhard, Dr. Dipl.-Psych. Tobias Ringeisen

Die Forschungsgruppe „Bildungsbiographien im institutionellen Kontext“, eine von drei Forschungsgruppen, die ein Ergebnis des Forschungstags im Fachbereich G 2004 war, hatte sich als empirisches Thema ihrer Kooperation die Untersuchung folgender Fragen vorgenommen:

Aus welchen Quellen beziehen Hauptschüler(innen) ihr Selbstkonzept? Welchen Einfluss haben dabei Familie, Schule und Peers und in welchem Verhältnis stehen die unterschiedlichen Einflussfaktoren zueinander? Welche persönlichen Potentiale lassen sich beobachtbar machen?

Welche psychosozialen Mechanismen sind bei der Entwicklung geschlechtstypischer Selbstkonzepte wirksam und welchen Einfluss haben diese auf die Entwicklung des schulischen Leistungsprofils und wie potentieller beruflicher Optionen?

Welchen Beitrag leistet das pädagogische Potential der einzelnen Schule zur Entwicklung der Lernbereitschaft und der Leistungsfähigkeit der Jugendlichen? Wie lassen sich hemmende und fördernde Faktoren schulischen Lernens und individueller Leistungsfähigkeit aus der Sicht der Jugendlichen beschreiben?

Da das in der Vorstudie eingesetzte Verfahren zur Erhebung der technisch-konstruktiven Fähigkeiten (MTVT) sich als kein probates Instrument erwies, soll ein Untersuchungsinstrument entwickelt werden, das die technisch-praktische Kompetenz der Hauptschuljugendlichen auf inaktiver Ebene prüft.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Schule für die untersuchten Hauptschülerinnen und Hauptschüler sehr wohl eine Institution ist, der sie einen hohen Wert für ihre „Zukunftsfähigkeit“ zuschreiben. In den Selbstbildern und Zukunftserwartungen der Jugendlichen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die sich bei Mädchen als mangelnde Option auf eine berufliche Identität äußern. SchülerInnen fühlen sich vom Lehrpersonal unterstützt, und sie erleben die Schule als eine Möglichkeit, persönliche Bildungserfolge zu erzielen. Dennoch steht der soziale Kontakt und Austausch mit Gleichaltrigen an erster Stelle in der Bedeutung von Schule. Neben dem schulischen Leistungskontext sind der soziale Peer-Kontext und offensichtlich auch Aspekte des praktischen Könnens im Vergleich zu solchen der eher abstrakt-logischen Aufgabenrepräsentation bedeutsam.

Veröffentlichungen

Kuhmann, Werner; Röhner, Charlotte; Sagebiel, Felizitas (2010): Bildungsverläufe an der Hochschule – Individuelle, soziale und institutionelle Einflussfaktoren. In: Der pädagogische Blick, 18. Jg., H 3, S. 157-169.

Vorträge

Schulerleben von HauptschülerInnen. Vortrag auf dem Forschungstag der Bergischen Universität Wuppertal am 2.9.2006, (zusammen mit Werner Kuhmann)