Allgemeine Projekte: Schulerfolg und Schulversagen bei Hauptschuljugendlichen
Schulerfolg und Schulversagen bei Hauptschuljugendlichen.
Selbstkonzepte, biographische Sichtweisen, soziale Kontexte und Begabungsstrukturen als Indikatoren gelingender oder misslingender Schulkarrieren.
Laufzeit: 01.11.2005-31.12.2005
Geldgeber: Fachbereich G - Bildungswissenschaften
Dr. Heike Blümer, PD Dr.Werner Kuhmann, Prof. Dr. Charlotte Röhner, Dr. Felizitas Sagebiel
Während in der makrotheoretisch entwickelten empirischen Schul- und Bildungsforschung der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischem Leistungsversagen belegt ist, liegen keine empirisch gesicherten Studien zu den Mikroprozessen schulischer Selektion vor, die Erfolg oder Versagen von Jugendlichen im Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland prozess- oder individuumszentriert untersuchen. Das Projekt greift das aktuelle bildungspolitische Thema auf indem vor allem männliche Jugendliche zum Gegenstand der Untersuchung gemacht werden, die als Schulversager definiert werden.
Interdisziplinär werden durch unterschiedliche Perspektiven und methodische Verfahren mögliche Ursachenkontexte erschlossen, die der Komplexität und dem möglichen Ursachenbündel des zu untersuchenden Phänomens entsprechen:
- In psychologischer Perspektive wird mit standardisierten Verfahren das Selbstkonzept von Hauptschülern untersucht.
- In soziologischer Perspektive soll in fokussierten Gruppendiskussionen der Beitrag der Gleichaltrigengruppe zu schulischem Erfolg oder Misserfolg unter besonderer Berücksichtigung der Gender-Perspektive untersucht werden.
- Aus pädagogischer Perspektive sollen in narrativen biographischen Interviews gelungene und nicht gelungene Schul- und Bildungskarrieren rekonstruiert und vergleichend analysiert werden, um mögliche Ursachen für Schulerfolg- und Schulversagen fallkonstrativ zu analysieren.
- Da sich die Leistungsdefizite der Hauptschüler in den kognitiven Fachleistungen zeigen (PISA/TIMMS), soll in didaktischer Perspektive untersucht werden, ob technisch-konstruktive Fähigkeiten im Kompetenzprofil eine spezifische Leistungsfähigkeit dieser Schülergruppe darstellen, die es zu entwickeln gilt, um die Bildungs- und Berufsfähigkeit der Jugendlichen zu sichern.