Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Bildung und Erziehung im Medium der Kunst

Habilitationsvorhaben:  "Die Berührung von Kunst und Theorie - Über eine Konstellation ästhetischer Bildung nach 1960"

Die Forschung und Lehre im Kontext der Akadem. Ratsstelle widmen sich dem interdisziplinären Vorhaben einer Erforschung von Bildung und Erziehung im Medium der Kunst. Der Schwerpunkt der Forschungstätigkeit im Rahmen des Habilitationsprojekts liegt auf der Rekonstruktion der Berührung von Kunst und Theorie, wie sie erkenntnistheoretisch und gesellschaftlich seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts relevant wurde. Im Hintergrund steht die These, dass der Wandel ästhetischer Wahrnehmungs- und Darstellungsformen als Experimentierfeld und Labor für ein Verständnis von Subjekt- und Kritik- bzw. Urteilsbildung gedient hat, dessen Potential für eine (Neu-)Fassung ästhetischer Bildung in der Gegenwart noch nicht hinlänglich erschlossen wurde. Dieser Grundannahme geht die Forschung im Rahmen der Habilitation in zwei voneinander getrennten Linien nach: Zum einen wird die Berührung von Kunst und Theorie in relevanten erziehungswissenschaftlichen Arbeiten entlang der komplementären Bewegungen einer Ästhetisierung der Theorie und einer Theoretisierung der Kunst zum Gegenstand gemacht. Zum anderen werden Übersetzungen von Kunst und Theorie rekonstruiert, die sich seit den 1960er Jahren im Feld der Kunst und der ästhetischen Darstellung realisiert haben. Als Bezugspunkte hierbei dienen erstens der Formwandel der zeitgenössischen Kunst, wie er sich exemplarisch am Beispiel der Minimal Art rekonstruieren lässt, und zweitens das filmische und intermediale Werk Alexander Kluges. Ein Schwerpunkt hier liegt auf der Frage, wie das von Walter Benjamin entwickelte Konzept des ‚dialektischen Bildes‘ für den zu analysierenden Wandel bedeutsam wird und wie sich die Übersetzung von Kunst und Theorie, Bild und Begriff unter dieser Perspektive realisiert. Ziel der Forschungsarbeit ist es nicht nur, die historische Entwicklung der ästhetischen Bildung und ihre gegenwärtig zu beobachtende Diffundierung in ein vages Konzept kultureller Bildung zu analysieren. Die systematische Anlage der Arbeit zielt zugleich darauf, überlieferte disziplinäre Grenzziehungen – wie die zwischen Kunst und Bildungsphilosophie – zu bearbeiten und zur Diskussion zu stellen. Im Hintergrund des Habilitationsvorhabens steht das grundlegende Interesse an der Entwicklung einer erkenntnistheoretischen und historischen Grundlage für die Aktualisierung ästhetischer Bildung am Beginn des 21. Jahrhunderts.

DFG Netzwerk: "Theoretische Forschung in der Erziehungswissenschaft"

Das wissenschaftliche Netzwerk zielt darauf ab, "theoretische Forschung in systematischer, wissen(schaft)sgeschichtlicher und methodologischer Perspektive zu konturieren, indem Typik und Funktion, Formen und Entwicklung sowie Methoden und Qualitätskriterien (dieses Forschungstyps) untersucht werden".

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