Forschungskolloquium WiSe 24/25 Bildungsphilosophie – Bildungsgeschichte
Forschungskolloquium WiSe 24/25 Bildungsphilosophie – Bildungsgeschichte
Persönliche Krisen gehören zum Aufwachsen junger Menschen dazu. Erfolgreich bewältigt befördern sie Selbstvertrauen, gescheiterte Krisenbewältigung hingegen kann zur individuellen Belastung werden. Zugleich beeinflussen tiefgreifende gesamtgesellschaftliche Krisen unser Leben und damit auch das von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien: der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie, der Klimawandel und die zunehmende Verarmung von Familien.
Krisen spielen auch im Alltag der Kinder- und Jugendhilfe eine zentrale Rolle: in Form von individuellen Lebenskrisen ihrer Adressat*innen, aber auch in Form von krisenhaften Herausforderungen, der sich die Jugendhilfe selbst fortwährend stellen muss, nicht zuletzt den Folgen der gesamtgesellschaftlichen Krisen, aber ebenso fachspezifischen Herausforderungen wie dem eklatanten Fachkräftemangel bei gleichzeitig gestiegenen Anforderungen an den Kinderschutz. Kinder- und Jugendhilfe war schon immer darin geübt, ihren Adressat*innen beim Meistern von Krisen vielfältige Unterstützung zu leisten. Wenngleich viele Krisen letztlich mit anderen als sozialpädagogischen Mitteln zu bearbeitet sind, kann und will sich eine Kinder- und Jugendhilfe, die sich der Lebenswelt ihrer Adressat*innen verpflichtet sieht, auch hier nicht entziehen. Es bleibt ihre Aufgabe, jungen Menschen und ihren Familien im Umgang mit den ‚normalen‘ wie ‚besonderen‘ Krisen Unterstützung zu leisten und eine robuste soziale Infrastruktur der Unterstützung zu sichern. Um diesen Anspruch umsetzen zu können, braucht die Kinder und Jugendhilfe gerade in Zeiten gesellschaftlicher Transformationen eine eigene Widerstandsfähigkeit, eine hohe fachliche Kompetenz, ein kollegiales Zusammenwirken und eine deutliche gesellschaftliche Unterstützung. Damit bleibt sie auch im Krisenmodus handlungsfähig und kann ihren Adressat*innen eine stabile Perspektive eröffnen.
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich das Gemeinschaftsprojekt von Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in Wuppertal in Kooperation mit der Bergischen Universität (Arbeitseinheit Sozialpädagogik). Der Kongress richtet sich an Interessierte und Akteur*innen aus der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe wie der Universität und bietet Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit neuen Ideen und Konzepten, des Erfahrungs- und Gedankenaustausches sowie für neue Kooperationen.
Sie können sich bis 31.01.2023 hier anmelden.
Einzelheiten zum Programm mit Vorträgen und Arbeitsgruppen finden Sie hier.