Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Workshop: Tiefenhermeneutik im Kontext von Sexualpädagogik, Sexualwissenschaft und Geschlechterforschung


20Jul21Jul

09:00 – 13:00 Uhr


Donnerstag 20. Juli 2023 09:00 - 17:30 Uhr und Freitag 21. Juli 2023 10:00 - 13:00 Uhr

Empirisches Forschungsmaterial aus dem Feld der Sexualpädagogik, Sexualwissenschaft und Geschlechterforschung lässt sich nicht nur anhand seiner manifesten Ebenen verstehen. Insbesondere das Sexuelle und das Geschlechtliche sind von unbewussten, widersprüchlichen und irritierenden Konflikten gekennzeichnet. Über eine tiefenhermeneutische Wirkungsanalyse kann sich dieser Konfliktebene angenähert werden. Mit der Tiefenhermeneutik steht eine psychoanalytisch fundierte Methode der qualitativen Sozialforschung zur Verfügung, die es ermöglichen kann, einen zunächst verborgenen Sinn am Material zu entziffern. Im Workshop wollen wir uns diesem Forschungszugang erkenntnistheoretisch, methodologisch und methodisch nähern. Neben einer Einführung in die Tiefenhermeneutik steht das praktische Ausprobieren und gemeinsame Interpretieren unterschiedlicher Materialien aus sexualpädagogischen und geschlechtertheoretischen Forschungszusammenhängen im Zentrum. Den ausgewählten Materialien wenden wir uns innerhalb von drei Interpretationssessions szenisch verstehend zu. Dabei geht es auch um die Frage, inwiefern die Tiefenhermeneutik als Verstehenszugang für sexualitäts- und geschlechterbezogene Bereiche fruchtbar gemacht werden kann.

Zielgruppe: Wissenschaftler:innen und Studierende im fortgeschrittenen Studium mit Interesse an der Methode und an sexualwissenschaftlichen, sexualpädagogischen oder geschlechtertheoretischen Fragestellungen. Wir freuen uns insbesondere über Teilnehmer:innen mit Offenheit für eine über den Einführungsworkshop hinausgehende Zusammenarbeit in Form einer sich neu konstituierenden tiefenhermeneutischen Interpretationsgruppe.

Referent: Dr. Marian Kratz ist Akademischer Rat am Institut für Sonderpädagogik an der RPTU Kaiserslautern-Landau. Mit seinem Forschungsprofil das Subjekt- und Kulturanalyse systematisch im Spannungsverhältnis von Individuum und Gesellschaft anlegt, beforscht er menschliche Ausdrucksformen in einer Weise, die sie weder auf psychologische, noch auf soziale Erklärungen beschränkt und die Erkenntnis nicht unkritisch entweder „im Individuum“ oder „in der Gesellschaft“ sucht. Zentral für seine Analysen ist dabei das Theoriegerüst des gesellschaftskritischen Frankfurter Psychoanalytikers und Sozialisationsforschers Alfred Lorenzer. Marian Kratz ist u.a. Mitglied im Frankfurter Arbeitskreis Tiefenhermeneutik und der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie.


Anmeldung & Kontakt:
Es wird um eine verbindliche Anmeldung bis zum 1. Juli gebeten unter: hartmann[at]uni-wuppertal.de


Organisator*innen:
Dr. Anna Hartmann (Bergische Universität Wuppertal)
Marco Kammholz B.A., Sexualpädagoge (gsp), Sexualberater (isp) (Bergische Universität Wuppertal)
Yannick Zengler M.A., Sexualpädagoge (gsp) (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

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